Was tun bei Zahn-Notfällen? Ihr Leitfaden für schnelle Hilfe zuhause und beim Zahnarzt
Zahn-Notfall – Ihr Leitfaden für schnelle Hilfe beim Zahnarzt
Unvorhergesehene Zahnprobleme können schmerzhaft und beunruhigend sein. Ob lockerer Zahnersatz, Blutungen nach einer Extraktion oder entzündetes Zahnfleisch – im Akutfall zählt schnelle und sachkundige Erste Hilfe. In diesem Beitrag von Zahnarzt Hussam Amayri erfahren Sie, wie Sie bei den häufigsten Notfällen zunächst zuhause richtig reagieren und wann Sie unbedingt professionelle Hilfe aufsuchen sollten.
1. Lockerer Zahnersatz: Krone, Brücke, Inlay
Kurzfristige Fixierung: Verwenden Sie Haftcreme aus der Apotheke oder – wenn nichts anderes zur Hand ist – etwas Zahnpasta. Das hält Ihren Zahnersatz für einige Stunden stabil.
Risiko: Lose Teile können nachts verschluckt oder eingeatmet werden.
Tipp: Suchen Sie baldmöglichst einen diensthabenden Zahnarzt auf und vermeiden Sie provisorische Selbstversuche über Nacht.
2. Lockere Zahnfüllung
Was passiert: Löcher unter der Füllung oder unzureichende Haftung lassen sie wackeln.
Erste Hilfe: Vereinbaren Sie direkt einen Termin, um die Füllung zu erneuern.
Bei Schmerzen: Nutzen Sie den zahnärztlichen Notdienst.

3. Entzündetes Zahnfleisch
Ursachen: Plaque, Zahnstein oder unentdeckte Zahnfleischrückgänge.
Hausmittel: Chlorhexamed-Spülungen aus der Apotheke gelten als sehr effektiv – jedoch nur kurzfristig verwenden (max. 1–2 Wochen), um Zahnverfärbungen zu vermeiden.
Fachliche Hilfe: Bleibt die Entzündung länger als ein paar Tage bestehen oder treten starke Schmerzen auf, ist eine professionelle Zahnreinigung oder Kontrolle notwendig.
4. Empfindliche Zähne
Ursachen: Freiliegende Zahnhälse durch Zahnfleischrückgang.
Soforthilfe: Sensitiv-Zahnpasta oder Fluorid-Gele aus der Apotheke schützen vorübergehend.
Dauerhafte Lösung: In der Praxis wird eine dünne Composite-Schicht aufgetragen, die den Zahnhals versiegelt und beruhigt.
5. Blutung nach Zahnextraktion
Erste Maßnahme: Legen Sie sterile Tupfer auf die Wunde und üben Sie festen Druck (30–60 Sekunden) aus.
Weiteres Vorgehen: Wechseln Sie die Tupfer nach Bedarf.
Wann zum Notdienst: Wenn die Blutung nach 1–2 Stunden nicht deutlich nachlässt.
6. Abgebrochene Prothese oder Prothesenzahn
Ungeeignete Methoden: Finger weg von Sekundenkleber – gesundheitsgefährdend und erschwert die spätere Reparatur.
Empfehlung: Rufen Sie in der Praxis an. Ein Zahntechniker kann den Schaden fachgerecht beheben.
7. Prothesendruckstelle
Zwischenlösung: Kühlen mit Kamillentee-Umschlägen lindert kurzzeitig.
Langfristig: In der Praxis wird die Prothese angepasst und der Druckpunkt entfernt.
8. Abgebrochener Zahn
Kleinere Absplitterungen: Kein Notfall, wenn kein Blut fließt und der Zahn stabil ist. Bewahren Sie das Fragment in einer Zahnrettungsbox oder in H-Milch auf.
Starke Verletzungen: Bei Blutung oder herausgeschlagenem Zahn nicht an der Wurzeloberfläche anfassen. Kommen Sie sofort in die Praxis oder zum Notdienst.
9. Herausgefallenes Provisorium
Vorsicht: Provisorien nur im äußersten Notfall selbst wieder einsetzen – Gefahr des Verschluckens!
Alternative: Haftcreme oder Zahnpasta hält provisorisch bis zum nächsten Praxistermin. Vor dem Schlafengehen immer entfernen.
10. Schwellung nach Extraktion oder Implantation
Normale Reaktion: Leichte Schwellung bis zum 3. Tag ist häufig.
Alarmzeichen: Starke Schmerzen, Fieber oder rasche Zunahme der Schwellung – bitte umgehend zum Zahnarzt!
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